Gut sein und doch leben: Ist das überhaupt möglich?

Aufgabe: Hier

In diesem Post geht es um Shen Te und ihre verschiedenen Rollen und um die Frage: „Gut sein und doch leben: Ist das überhaupt möglich?“

Shen Te durchlebt in ihrem Leben drei Rollen: Die Ladenbesitzerin, die Liebende und die Mutter. Diese Rollen verkörpert sie als Shen Te und als Shui Ta. In beiden Personen lebt sie die Rollen unterschiedlich und verkörpert unterschiedliche Eigenschaften.

Sobald sie als Shen Te durch das Leben geht, hat sie ausschließlich Gutes im Sinne und möchte den Menschen helfen, in dem sie ihnen als Ladenbesitzerin ein Obdach für die Nacht bietet, Essen verteilt und Tabak verschenkt, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Außerdem schlägt sie eine Geldheirat aus und möchte ihr ganzes Hab und Gut für die Liebe opfern, damit ihr Geliebter sich seinen größten Traum erfüllen kann. In der Rolle der Mutter kommen ihre fürsorglichen Eigenschaften hervor, denn sie möchte allen Menschen, die in der Not sind, helfen und möchte nur das Beste für ihr eigenes Kind.

In der Rolle des Shui Tas sehen ihre Handlungen ganz anders aus und ihre Eigenschaften machen eine 180 Grad Wendung. Sie nimmt die Versprechen und Hilfsbreitschaft von Shen Te wieder zurück und verbündet sich statt dessen mit der Polizei. Shui Ta handelt mir Korruption und führt hatte Geschäftspraktiken durch. Weiterhin hält er nichts von der Liebe und bevorzugt die Geldheirat. Hinzu kommt, dass er als Fabrikbesitzer alle Menschen ausbeutet, um als Mutter ihrer Pflicht nachzukommen und für das Kind vorzusorgen.

Shen Te ruiniert durch ihre Handlungen ihr Leben und ihre Geschäft, wodurch sie ihre eigene Existenz gefährdet. Diese versucht Shui Ta aufrecht zu erhalten und bewahrt Shen Te vor der Selbstvernichtung. Die beiden Rollen sind enorme Gegensätze zueinander und ihre Eigenschaften unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Meiner Meinung nach versteht Shen Te etwas falsches unsrer dem Begriff „gut sein“. Sie denkt, dass sie den Menschen alles geben muss was sie hat, damit sie ein guter Mensch ist. Allerdings sehe ich das anders: Gut sein heißt nicht nur gut zu den Mitmenschen sein, sondern auch zu sich selber und das ist Shen Te nicht. Wenn sie nur so weiterhandelt in der Rolle  Shen Te, ist sie irgendwann selber ruiniert und dann hat sie auch nicht mehr die Möglichkeiten im materiellen Sinne gut zu sein. Sie muss verstehen, dass man auch gut sein kann, indem man mit anderen Menschen redet, ihnen zuhört und ihnen Beistand leistet. Als Shui Ta hingegen macht sie genau das Gegenteil. Sie beutet die Mutmenschen aus und verbündet sich mit der Polizei, um den anderen Probleme zu bereiten. Er gibt niemals etwas ab und zieht auch die Geschenke von Shen Te zurück, um ihre Existenz wieder aufzubauen. Man kann sehen, dass die beiden Extremen in keinster Weise gut sind. Shen Te sollte die Mitte dieser beiden Gegensätze finden und in erster Linie immer zuerst an sich selbst denken und die anderen in die zweite Reihe stellen.

Meiner Meinung nach kann man in Sezuan nicht gut sein und dennoch leben, denn sobald ein Mensch gut ist werden die Menschen ihn ausbeuten, da sie die Gutgläubigkeit des Menschen ausnutzen. Die Armut und die wirtschaftliche Lage ist dort sehr problematisch und die Menschen wissen nicht, wie sie mit den Gaben von anderen Menschen sich etwas Neues aufbauen können. Sie brauchen ihren Besotz sofort auf ohne ihn zu vermehren. Deswegen bringt es nichts, wenn die Menschen in Sezuan gut sind, weil die anderen sie nur ausnutzen. Gut sein in Sezuan ist wie Wasser in ein Glas ohne Boden zu schütten.

Allgemein ist es schon möglich gut zu sein und dennoch zu überleben. Allerdings müssen dafür gewisse Grundvoraussetzungen geschaffen sein, wie zum Beispiel eine stabile Wortschaft, keine Armut und ausreichend Nahrung. Außerdem sollten die Menschen ein Mittelmaß für das gut sein finden und in aller erster Linie an sich selbst denken, um nachhaltig auch den Menschen weiterhin helfen zu können.